Voyager V2.88

von
Andreas Schlick

Oliver Wagner benutzt, wie bei allen seinen neueren Projekten MUI. Jedoch kann die Oberfläche nicht so frei gestaltet werden, wie bei IBrowse. Die Navigationsbuttons können nicht einmal ausgeschaltet werden. Die Auswahl beschränkt sich auf Icons&Text, Icons only und Text only. Die Aufteilung des Fensters ist standardmässig und bietet nichts Neues.

Images:
Voyager benutzt seine internen Routinen zum Image-Decoding. Zur Farbreduzierung stehen zwei Qualitätsstufen zur Verfügung, plus ein abschaltbares Dithering. Als Ditheringverfahren stehen Floyd-Steinberg und Ordered zur Auswahl, während IBrowse nur Floyd-Steinberg und AWeb-II Demo kein Dithering unterstützt. Die Decodierungsroutinen lieferten auf meiner Retina wesentlich bessere Ergebnisse als die von IBrowse (damals noch V1.02). Momentan scheinen beide Routinen auf meiner PicassoIV gleich gute Ergebnisse zu liefern, wobei ich mir jedoch nie sicher bin, ob nicht die Picasso96-SW noch etwas dazwischenpfuscht. Im Gegensatz zu früheren Versionen sind Voyagers Routinen erheblich weniger bugbehaftet und stürzen nicht mehr so häufig ab (i.A. konnten jedoch noch wichtige Daten gesichert werden).

Fähigkeiten:
Es wird ein großer Teil der Html3.2-Konvention unterstützt, teilweise ist es jedoch nur `halbherzig' programmiert worden. Zum Beispielen stellt Voyager Tabellen in Tabellen nicht immer korrekt dar, was auch für Bilder in Tabellen zutrifft.

Als einziger Amiga Web Browser besitzt Voyager ein Interface für PlugIns. Bisher gibt es allerdings nur das Search-Plugin, das einen Suchbegriff zu vier verschiedenen Search-Engines schickt, so daß der Gebrauch von sogenannten Meta-Search-Engines entfallen kann.
Etwas störend ist, daß Voyager nur eine Gruppe aus der Hotlist im Menü darstellen kann, so daß erstmal eine Obergruppe erstellt werden muß, wenn man mehrere Untermenüs darstellen will. Störend ist dies besonders, wenn man die Hotlist von anderen Browsern konvertiert.
Besonders gelungen ist auch der neue Cachebrowser. Der Cachebrowser listet die gecachten Web-Seiten alle sortiert nach entweder Typ (z.B. gif, jpeg, html..), Alter oder URL. Angezeigt wird dabei die URL, Typ, Größe, Alter und der Dateiname des Files im Cache-Dir. Die angewählten Seiten können dann verschoben, kopiert oder gelöscht werden. Desweiteren können auch bestimmte Seiten versteckt werden, damit auch lange Listen übersichtlicher werden. Eine Selection per Pattern ist auch möglich. Negativ ist mir dabei aufgefallen, daß der Button "View" mir die Files einfach auf die Festplatte kopierte.

ein paar Features als Übersicht:

Stabilität:
Meiner Meinung nach ist die Stabilität (besonders der alten Version) sehr systemabhängig. Während ich häufiger Abstürze des Imagedecoding Tasks und beim FTP hatte, läuft es bei einem Freund sehr stabil.

Bugs:

allg. Beurteilung:
Voyager ist zwar noch nicht völlig ausgereift, jedoch besonders in der letzten Version hat sich einiges getan, gerade was die Stabilität betrifft. Wer nicht gleich das Geld für IBrowse ausgeben will, der ist mit Voyager gut beraten, da er nicht soviel kostet. Für den durchschnittlichen Anwender reicht Voyager aus. Er hat zwar noch ein paar Macken, die aber hoffentlich bald behoben werden. IBrowse bietet jedoch immer noch eine größere Kompatiblität.

weitere Entwicklng:
Für Voyager ist ein PlugIn für JavaScript in Arbeit. Weitere Informationen dazu lagen bei Redaktionschluß leider nicht vor.

Produkt:VoyagerHersteller:Oliver Wagner
Art:WWW-BrowserVersion:2.88
Preis:40DM (per EMail) / 45DM (per Post)Bez.Quelle:Vapor
Leistungsfähigkeit:2
Benutzerfreundlich:2
Dokumentation:3
Preis-/Leistung:1
Gesamt:2


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